Ratschläge zur Vorbeugung von Tigerkidnapping

Was ist ein Tigerkidnapping?

Tigerkidnapping ist eine Geiselnahme, eine Gefangennahme oder Entführung einer oder mehrerer Personen, zu dem Zweck, einen Angestellten, einen Angehörigen oder eine weitere Person dazu zu zwingen, unmittelbar bei einer Einrichtung oder bei einem Unternehmen einen gewissen Wertgegenstand, eine hohe Geldsumme oder ein anderes Lösegeld ungesetzmäßig an sich zu bringen.

Der Begriff "Tigerkidnapping" entstand bei der Polizei Groß-Britanniens, um eine Form der Entführung zu bezeichnen, bei der der Täter, ähnlich dem Verhalten eines Tigers, sein Opfer sorgfältig auswählt, es eine Weile lang beobachtet und schließlich zuschlägt.

Die Tigerkidnappings werden von den Behörden, den Polizeidiensten sowie den betroffenen Unternehmen und Einrichtungen als vorrangig zu bekämpfendes Phänomen eingestuft. Einerseits weil ein Tigerkidnapping eine traumatisierende Erfahrung ist und schwerwiegende Auswirkungen auf die Opfer hat, andererseits weil das Phänomen Tigerkidnapping das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigt.

Die Opfer von Tigerkidnapping sind sowohl die jeweiligen Personen selbst (Angestellte eines Unternehmens) sowie ihre gesamten Familien. Während die Familienangehörigen als Geisel genommen werden, wird die betroffene Person dazu gezwungen, ein Unternehmen oder eine Einrichtung aufzusuchen und dort Bargeld an sich zu nehmen. Die Angehörigen werden unterdessen am Wohnsitz, an einem anderen Ort oder in einem fahrenden Wagen festgehalten.

Bei einem Tigerkidnapping ist das Leben der Familienangehörigen unmittelbar in Gefahr. Die Täter schrecken nicht davor zurück, auch die Kinder zu bedrohen. Ein Tigerkidnapping dauert meist mehrere Stunden. Während dieser Zeit erhält die betroffene Person keinerlei Informationen über das Schicksal der Familienangehörigen.

Einem Tigerkidnapping geht zumeist eine sorgfältige Vorbereitung voraus. Die Täter beobachten ihre Opfer einige Wochen lang und sind demzufolge sehr gut über den Tagesablauf und die Gewohnheiten der Opfer informiert.

Ratschläge zur Vorbeugung oder was tun, um ein Tigerkidnapping zu verhindern?

Allgemein:

  • Ändern Sie einzelne Lebensgewohnheiten (anderer Arbeitsweg, anderer Abfahrtszeitpunkt, tätigen Sie Ihre Einkäufe an unterschiedlichen Orten, stellen Sie Ihren Wagen nicht immer am gleichen Platz ab).
  • Seien Sie aufmerksam, wenn etwas geschieht, dass Sie seltsam finden. Benachrichtigen Sie beispielsweise sofort Ihre Telefongesellschaft, wenn Ihr Telefon den Betrieb einstellt oder die Leitung gestört ist.
  • Wichtig ist auch, dass Sie alle Dinge, die Ihnen ungewöhnlich oder verdächtig vorkommen, unmittelbar melden. Die Polizei kann, aufgrund Ihrer Mitteilung, gezielte proaktive Kontrollen durchführen.

Im Fahrzeug:

  • Schauen Sie häufiger in den Rückspiegel und vergewissern Sie sich, dass Sie nicht verfolgt werden.
  • Nehmen Sie niemals Fremde in Ihrem Wagen mit.
  • Sie sollten wissen, wo sich (auf Ihrer Wegstrecke) das nächstgelegene Polizeirevier befindet.

In der Nähe Ihres Wohnsitzes:

  • Schauen Sie sich die Fahrzeuge in der Nähe Ihres Wohnsitzes ein wenig genauer an. Wenn Sie beispielsweise auf dem Land wohnen und an zwei aufeinander folgenden Tagen ein Fahrzeug mit einem im Ausland zugelassenen Nummernschild beobachten, notieren Sie das Kennzeichen, benachrichtigen Sie die Polizei und schalten Sie gegebenenfalls Ihr Nachbarschaftsnetzwerk ein.

Schutz Ihres Wohnsitzes:

  • Bitten Sie den Präventionsbeauftragten Ihrer lokalen Polizei bei Ihnen vorbeizuschauen und überlegen Sie mit ihm gemeinsam, wie Sie Ihr Haus am Besten vor Einbruch schützen. Kleine Veränderungen können bereits sinnvoll sein, beispielsweise, dass die Schlüssel nicht mehr unter einem Blumentopf am Eingang aufbewahrt werden oder die Zufahrt und die Eingangstüren beleuchtet werden. Er kann außerdem empfehlen, eine Alarmanlage zu installieren oder einen Alarmmelder einbauen zu lassen.
Ihre Frage bleibt unbeantwortet? Kontaktiereb Sie Föderale Polizei über das Kontaktformular.