Betrügereien mit Microsoft gehen weiter
Microsoft ist bei Hackern nach wie vor sehr beliebt. Dabei kommt eine altbekannte Methode zum Einsatz. Hacker lassen ein gefälschtes Warnfenster anzeigen, das für Panik sorgt, um Sie in eine Falle zu locken.
Nein, Microsoft kontaktiert Sie nicht von sich aus
Kennen Sie den Begriff „Techscam“? Bei dieser Betrugsmasche wird Technologie genutzt, um Privatpersonen und Unternehmen hereinzulegen. Natürlich mit dem Ziel, Ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen.
In letzter Zeit haben es Hacker wieder häufiger auf Microsoft-Umgebungen abgesehen. Dann spricht man von Microsoft-Scam. Cybersicherheitsexperte Olivier Bogaert hat diese Betrugsform bereits 2019 in seiner Kolumne „Surfons Tranquille“ (Unbesorgt surfen) detailliert beschrieben: „Sie scrollen durch Ihren Facebook-Feed, und plötzlich erscheint ein Popup-Fenster. Mit der Meldung, dass auf dem Computer ein Virus gefunden wurde und Ihre persönlichen Daten in Gefahr sind. Sie klicken darauf und werden aufgefordert, innerhalb von fünf Minuten den Microsoft-Support zu kontaktieren, da der Computer sonst komplett gesperrt wird.“
Achten Sie auf diese Warnsignale
Wenn in einer Fehlermeldung eine Telefonnummer angezeigt wird, sollten bereits Ihre Alarmglocken schrillen. Microsoft selbst meint dazu: „Wenn eine Popup-Nachricht oder eine Fehlermeldung mit einer Telefonnummer angezeigt wird, sollten Sie diese Nummer nicht anrufen. Fehler- und Warnmeldungen von Microsoft enthalten niemals Telefonnummern.“
Außerdem nehmen Microsoft-Mitarbeiter niemals von sich aus Kontakt mit Ihnen auf – Sie müssen sich selbst mit ihnen in Verbindung setzen. „Microsoft sendet keine unerwünschten E-Mails und führt keine unerwünschten Anrufe durch, um persönliche oder finanzielle Informationen anzufordern oder um Support für Fehler auf Ihrem Computer anzubieten. Wenn Sie uns nicht darum gebeten haben, rufen wir Sie nicht an, um Support anzubieten“, heißt es auf der Microsoft-Website weiter.
Wenn Sie jedoch der Aufforderung des Hackers nachkommen, wird eine sehr professionell wirkende Oberfläche angezeigt, mit mehreren Microsoft-Logos und einem Verweis auf den kontaktierten Helpdesk. Sobald Sie auf den Link klicken, der angeblich einen Sicherheitstest startet, erlangt der Angreifer die Kontrolle über Ihren Computer. Er behauptet, dass Sie tatsächlich Opfer von Malware sind, und bietet Ihnen den Abschluss eines nicht existierenden Abonnements an, um Ihnen Geld zu stehlen. Der Betrug kann auch über ein Callcenter stattfinden.
Das sollten Sie tun, wenn Sie betrogen wurden
Grundsätzlich gilt, dass Sie Software nur von Websites offizieller Microsoft-Partner oder aus dem Microsoft Store herunterladen sollten.
Falls Sie in die Falle getappt sind, setzen Sie sich mit Ihrer Bank in Verbindung, um die eventuelle Transaktion mit dem vermeintlichen Helpdesk zu sperren. Löschen Sie alle Programme, die Sie auf Anweisung der Kontaktperson installiert haben, und überprüfen Sie Ihren Computer gründlich mit Ihrem Antivirenprogramm. „Es gibt jedoch keine Garantie, dass ein Scan mit dem Antivirenprogramm und das Deinstallieren der Hacker-Software ausreichen, um alle Gefahren vom Rechner zu entfernen. Es könnte noch weitere Malware installiert sein. Daher ist es ratsam, nach Programmen zu suchen, die möglicherweise versteckt installiert wurden, wie z. B. Fernzugriffssoftware. Idealerweise lassen Sie Ihren Computer von einem Fachmann überprüfen oder setzen ihn komplett zurück“, rät Kommissar Christophe Axen, stellvertretender Abteilungsleiter bei der Regional Computer Crime Unit (RCCU) in Lüttich.
Hacking, Computersabotage, Computerbetrug und Internetbetrug gehören zu den Sicherheitsphänomen, die Gegenstand von Aktionen im Rahmen des Nationalen Sicherheitsplans 2022–2025 sind.