Informationen & Intelligence

Informationen stehen im Mittelpunkt der Polizeiarbeit. Eine reibungslose und effiziente Informationsverwaltung ist für die Kriminalitätsbekämpfung und die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit von entscheidender Bedeutung. 

Mehr als 1500 Mitarbeiter der Föderalen Polizei sind täglich mit informations- und Intelligence-bezogenen Aufträgen zugunsten der Integrierten Polizei beschäftigt.

 

Notrufe

Im Hinblick auf das operative Informationsmanagement spielt die Bezirksebene dank der Kommunikations- und Informationsdienste der Bezirke (SICADs) ebenfalls eine Schlüsselrolle. Die SICADs stammen aus der Fusion zwischen den provinzialen Kommunikation- und Informationszentren (KIZ), die Notrufe über die Nummern 101 oder 112 annehmen und verarbeiten, und den Informationsknotenpunkten der Bezirke (IKBs).

  • Anrufe Notrufzentren: 3 011 977

Seit Anfang 2023 ist die Ausbildung von Dispatchern für die KIZs in zwei Teile aufgeteilt: Calltaking und Dispatching. Dies hat den Vorteil, dass neue Mitarbeiter schneller eingestellt werden können.

Auch die Ausbildung ist modernisiert worden: über PowerApps können die Teilnehmer üben und über Forms können sie sich selbst bewerten.

Außerdem wurden im vergangenen Jahr die Notrufzentralen von Lüttich, Antwerpen, Limburg, Ostflandern und Westflandern umgestaltet. Unter anderem erhielten die Mitarbeiter Arbeitstische, die den heutigen Anforderungen und Erwartungen in Bezug auf die Ergonomie besser entsprechen.

 

Internationaler Informationsaustausch

Der Single Point of Operational Contact (SPOC) der Föderalen Polizei ist der Verbindungspunkt für unser Land in Sachen internationaler Informationsaustausch.

Der SPOC bearbeitet alle Nachrichten von und an ausländische Polizeibehörden, sei es im Rahmen von Ermittlungen, der öffentlichen Ordnung oder der Sicherheit. Auch alle internationalen Ausschreibungen laufen über diesen Dienst: Personen, die von belgischen oder ausländischen Polizeidiensten gesucht werden, Vermisstenanzeigen, gestohlene Fahrzeuge oder Anfragen an ausländische Kollegen, eine Person zu kontrollieren oder zu lokalisieren. Diese Kommunikationen laufen alle über sichere Kanäle, wie z.B das Schengener Informationssystem (SIS), den SIENA-Kanal von Europol oder die 24/7-Anwendung von Interpol.

  • Im Jahr 2023 bearbeitete SPOC insgesamt 57300 Meldungen, die von belgischen Polizeidiensten stammten oder für diese bestimmt waren.

 

 

Nicht dringende Anzeigen über Police-on-Web

Die Zahl der nicht dringenden Anzeigen über Police-on-Web nimmt zu. Police-on-Web macht die Anzeige von bestimmten Straftaten wie z.B. Fahrrad- und Ladendiebstahl, Betrug, Sachbeschädigung, Graffiti usw. leichter zugänglich und einfacher. Der Sicherheitsmonitor 2021 zeigt, dass die Bereitschaft, solche Straftaten anzuzeigen, nach wie vor gering ist. Daher ist es wichtig, nicht dringende Anzeigen über Police-on-Web weiter zu fördern und auszubauen, und zwar mit neuen Lösungen, die die Schwelle senken und den Bürgern zusätzliche Möglichkeiten bieten.

  • Im Jahr 2023 wurden 84 200 Anzeigen über Police-on-Web erstattet, was 230 Anzeigen pro Tag entspricht.
  • Diese Zahl ist viermal so hoch wie im Jahr 2019 (21 989) und hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 (68 107) um 23% erhöht.

 

Screening: Sicherheit geht vor

Jeder, der in einem sensiblen Umfeld arbeitet, unterliegt einer Sicherheitsüberprüfung oder einem "Screening". Ein Verfahren, dessen Ergebnis sehr oft eher als eine dem Ermessen des Antragstellers überlassene Stellungnahme denn als eine endgültige Entscheidung angesehen werden kann.

Im Jahr 2023 hat der Dienst CG/Screening-Clearance der Föderalen Polizei zum ersten Mal die Marke von 100 000 Screenings überschritten. Ein Drittel davon wurde im Auftrag des Verteidigungsministeriums durchgeführt (militärische Bewerber, externe Dienstleister ...), ein weiteres Drittel für Flughafendienste und das letzte Drittel für andere Tätigkeitsbereiche wie Kernkraftwerke und europäische Gipfeltreffen. Neben dieser bezahlten Dienstleistung für Dritte befasst er sich auch mit Hintergrundüberprüfungen von Bewerbern (Polizeibeamte und CALog-Personal), die unserer Polizeiorganisation beitreten wollen (etwa 10 000 pro Jahr).

Seit dem 31. Dezember 2023 ist der Screening-Clearance-Dienst für den gesamten Sicherheitsüberprüfungsprozess zuständig, der zuvor von der Nationalen Sicherheitsbehörde (NSB) verwaltet wurde.

  • Screenings im Jahr 2023: 109 302

 

 

Verstärkte digitale Verbindungen zur Justiz: Cross Border Exchange

Cross Border Exchange (CBE) ist ein Modul, das in polizeiliche Anwendungen für sofortige Erhebungen im Zusammenhang mit Verkehrsdelikten integriert ist. In diesem Rahmen stellt die Integrierte Polizei Verstöße von belgischen oder europäischen Einwohnern fest und stellt ihnen Bußgelder aus. Anschließend leitet sie die Informationen über einen elektronischen Datenfluss an die Justiz weiter. Letztere ist anschließend mit dem Ausdruck und dem Versand der sofortigen Erhebungen sowie mit der Überwachung ihrer Zahlung beauftragt.

Im Jahr 2020 wurde das System zur Erhebung dieser Bußgelder von der Föderalen Polizei in Zusammenarbeit mit der Justiz verbessert. Dies geschieht durch die Erhöhung der Anzahl von Kameras und Radarabschnitten sowie durch die Entwicklung digitaler Signaturen und Stempel (MultiFactor Authentication).

  • Im Jahr 2023 stieg die Zahl der an die Justiz übermittelten SE/Protokolle deutlich an und belief sich auf insgesamt 6 902 374 Akten im Vergleich zu 6 028 860 im Jahr 2022, was einem Anstieg von 17,67% entspricht.